Rezension: Ein Riesling zum Abschied

Schon wieder hat Paul Grote einen Kriminalroman veröffentlicht, der wie Anhänger von ihm wissen, natürlich wieder etwas mit Wein und einer bestimmten Region zu tun hat.

Dieses Mal hat er sich eine der schönsten und die wohl bekannteste Gegend ausgesucht, die es in Deutschland für berühmte Lagen gibt. Wenn ich sage, dass diese Region von dem imposanten Schloss Johannisberg überstrahlt wird, dann weiß der Kenner sofort, um welche edle Anbaufläche für die renommierteste Traube hierzulande es sich handelt, nämlich den Riesling, der im Rheingau angebaut, vorzügliche Qualität hervorbringt, dank berühmter Weingüter, dank Winzer, die Weine auf Weltniveau produzieren.

All das hat der Autor in diesen Kriminalroman einfließen lassen. So bringt er uns dieses gottgesegnete Stück Land am Rhein zwischen Wicker über Hochheim nach Rüdesheim anschaulich näher.

Seine Protagonisten suchen einige der besten Winzer dieser Region auf. Dies gibt dem Roman eine besonders reizvolle Note. Ich weiß, wovon ich spreche.

Seit Jahrzehnten ist der Rheingau eines meiner favorisierten Ziele meiner Erkundigungen im Nahzielbereich. Ich kenne sie alle, die landschaftlich schönen Punkte und die berühmten Lagen, sowie auch die Weingüter, die da heißen Breuer, Lang, Künstler, Barth, Kögler, Kühn, Freiherr Langwerth von Simmern und viele andere, jedoch auch so sehenswerte Orte wie Schloss Eberbach, Schloss Vollrads, Schloss Rheinhardshausen , das Brentanohaus, in dem so berühmte Menschen wie Goethe oder von Arnim zu Besuch waren und nicht zu vergessen die pittoresken Gemeinden, stellvertretend nenne ich nur die Stadt Eltville.

Da es sich um einen Kriminalroman handelt und nicht um einen Weinführer, müssen wir jetzt über die Geschehnisse reden, die Auslöser zu diesem Buch sind.

Thomas Achenbach hat sein BWL- Studium in Köln an den Nagel gehangen, ebenso wie sein Vater, der seinen Beruf als Einkäufer in einem Weinhandel aufgegeben hat, um gemeinsam in der Nähe von Bad Dürkheim ein eigenes Weingut aufzubauen. Sein fundiertes Weinwissen will der Sohn in Geißenheim im Rheingau, an der wohl besten Fachhochschule für Weinbau weltweit sich aneignen.

Gemeinsam mit einem weiteren Kommilitonen und einer Kommilitonin hat er eine WG gegründet, als die Freundin des Kommilitonen tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird.

Die Polizei hat keine Skrupel den Freund und Mitbewohner zu verhaften, ein mangelndes Alibi für den Zeitraum des Todes der Studentin reicht für die Beamten aus. Dies bringt Thomas Achenbach derart in Rage, dass er alle Hebel in Bewegung setzt, um seinen für ihn unschuldigen Freund aus dieser bedrohlichen Lebenslage zu befreien. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen für einen jungen Mann gegen die Obrigkeit, sei es jetzt von Staatsseite oder gegen kriminelle Machenschaften skrupelloser Profiteure anzurennen…

Empfehlenswert.

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Rezension: Der Wein des KGB: Kriminalroman (Taschenbuch)

Martin Bongers, der ehemalige Weinhändler aus Frankfurt lebt mittlerweile als Winzer in Bordeaux. Um neue Weinberge zu erstehen, die bekanntlich im Bordelaise astronomisch teuer sind und er an chronischer Unterfinanzierung leidet, entscheidet er sich gegen hohes Entgelt für eine französische Investmentgesellschaft nach Rumänien zu fahren, um dort nach interessanten Weingütern Ausschau zu halten. Er schlüpft in der Rolle eines Weinconsults, eine perfekte Tarnung, um sich auf den Weingütern dieses ehemaligen kommunistischen Staates umzusehen.

Rumänien, mittlerweile am Tropf der EU hängend, bietet interessante Möglichkeiten für Agrarentwickler hohe Subventionen abzuschöpfen.

Kaum in Bukarest angekommen muss Bongers feststellen, dass hier andere Geschäftsregeln als in den alten EU-Staaten herrschen. So hat er sich seinen Auftrag nicht vorgestellt. Korruption und Gewalt, Seilschaften und Abzockermentalität sind das tägliche Brot der Geschäftemacher. Sie beherrschen die wirtschaftliche Szene des Landes, natürlich spielen auch noch die alten Politkader eine dominierende Rolle. All dieses stürzt auf Bongers ein, auf ihn, der eigentlich nur Interesse an hervorragendem Terroir, gutem Klima und erfolgreicher Kellerwirtschaft im Sinn hat.

Sein Unterfangen erfolgreiche Weingüter zu entdecken, wird ihn in tödliche Gefahr bringen. Keine leichte Aufgabe für einen bodenständigen Weinfreak..

Erneut hat Paul Grote einen spannenden Weinkrimi geschrieben. Das Cuveé aus jahrhundertealtem Rebland und politischer Verkommenheit ist neu und damit interessant in zweierlei Hinsicht. Es beleuchtet die Strukturen des Wandels vom kommunistischen Staat zum EU-Mitglied und zeigt dem interessierten Leser, dass auf dem Gebiet von Rumänien schon zu den Zeiten der Römer gute Weine angebaut wurden. Dabei kommt die Spannung nicht zu kurz.

Empfehlenswert.
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